»Autofahrer sind rollende Bomben«

"[…] Sie sind jähzornig, rücksichtslos und rechthaberisch. Das ist an sich überhaupt nichts Neues. Neu ist nur, dass sie immer jähzorniger, rücksichtsloser und rechthaberischer werden; je mehr für sie getan wird, je mehr Autowege gebaut werden, je mehr sich das Auto als Verkehrsmittel durchsetzt. Autofahren ist keine Möglichkeit, von A nach B zu kommen, es ist eine Weltanschauung. Und wie bei allen Weltanschauungen geht es auch beim Autofahren vor allem darum, sich durchzusetzen. Koste es, was es wolle. Bitte, glauben Sie mir: Einige meiner besten Freunde sind Autofahrer. Nicht aus Not, weil sie sich kein Motorrad leisten könnten, sondern eben aus Überzeugung […] Eine Manufaktur bietet sogar vergoldete Autos an, die mit Swarovski-Kristallen verziert werden können. Gut, das ist nun doch etwas dekadent, so ein Auto taugt nicht als Gebrauchsgegenstand, sondern nur als Objekt der Begierde, wie etwa die Plastiken von Jeff Koons, für die Rekordsummen bezahlt werden. Autofahrer aber sind keine Künstler. Allenfalls Verwandlungskünstler, so wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Oder Autisten, die der Meinung sind, dass die Straße ihnen allein gehört. In jedem Fall aber sind sie rollende Bomben, die sich und andere gefährden […] Inzwischen denke ich, dass es ein Fehler war, die Städte mit einem Netz von Autowegen zu überziehen. Erstens wegen der Kosten und zweitens wegen der Wirkung. Seit die Autofahrer eine Spur für sich haben, fühlen sie sich nicht verpflichtet, die allgemeinen Regeln im Straßenverkehr zu beachten. Von wegen: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“ Das wäre ja so, als würde man einer Dame die Tür aufhalten oder in den Mantel helfen. Völlig uncool! Am irresten finde ich Auto fahrende Mütter […] Das ist Leichtsinn in Vollendung […]"

Ja, genau so ist es! Nein, es ist genau andersherum! Oder warte – total bescheuerter Text! Wir regen uns nicht auf, wir fahren Fahrrad. Und ansonsten gilt weiterhin: A.I.A.I.

Quelle: Henryk M. Broder, ps.welt.de
http://ps.welt.de/die-achsen-des-guten-radfahrer-sind-gefaehrliche-autisten/

6 Kommentare

  1. Ach so, im Zusammenhang mit dem eigentlichen Artikel muss ich doch Recht geben. Wer 2015 noch solche Beiträge; und das bei der Welt veröffentlicht, hat den Schuss nicht mehr gehört.

  2. Und was bringt euch dazu die abelistische Kackscheisse von Broder zu replizieren und wieder mal Autisten für derartigen Scheiß herzunehmen?

    Unser Sein ist nicht euer Schimpfwort.

    Kappiert das.

    Eine Autistin.

  3. Ich fahre seit über 45 Jahren fast ausschließlich Rad und muss leider feststellen, dass die Verhaltensmuster von Autofahrern auch bei Radfahrern mehr und mehr zunehmen: Rücksichtslosigkeit, Aggressivität und Borniertheit sind leider längst keine Privilegen von Autofahrern mehr.

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