Sowohl um Alsterwasser als auch um Radler ranken sich Mythen. Wann und wo der/das erste Radler ausgeschenkt wurde bleibt unklar. Ob nun Orangen- oder Zitronenlimonade hineingehört und ob sich dadurch der Name von Radler zu Alster, Panasch oder Wurstwasser ändert, obliegt persönlichen Vorlieben und regionalen Eigenheiten.
Die Alster und RadlerInnen in Hamburg, verbindet ebenfalls eine Reihe von Ungereimtheiten (Ende der konstruierten Einleitung). Auf der rechten Seite "An der Alster" ist nach wie vor infrastrukturelles Hochrisikogebiet: Zweirichtungs-Radverkehr auf einem dunklen, kurvigen Radweg, welcher schon für "eine Richtung" unzureichend wäre. Zu LaufsportlerInnen, Naherholung-Suchenden, Haustieren und Touristen, gesellt sich der umstrittene Dreissigtausendeuro-Fahrradzähler – der angeblich Hunde zählt.
Auf der anderen Seite, der mutige, als Symbolpolitik verschriehene Umbau des Harvestehuder Weges zur Fahrradstraße. Der "Harvestehuder Weg" gilt neben der Elbchaussee, mit seinen zahlreichen freistehenden Villen und parkartigen Gärten, als eine der Prachtstraßen Hamburgs – dementsprechend prächtig war auch der Gegenwind für das Projekt. Bei aller berechtigten Kritik an der Umsetzung der Fahrradstraße, der Versuch der Opposition eine offensichtliche Symbolpolitik als eben solche blamieren zu wollen ergibt wenig Sinn. Uns sind "Symbole" ganz recht, wenn Menschen darauf nebeneinander Fahrradfahren können! Soweit bekannt, wird die Fahrradstraße inzwischen gut angenommen. Hier und da wurde nachgebessert, manchmal auch zurückgerudert und teilweise Fehlgeplantes korrigiert. Wenn es zukünftig weitere Vorzeige-Fahrradstraßen gibt, werden die Menschen auch lernen damit umzugehen und die Kompetenzen der PlanerInnen hoffentlich zunehmen. Nach wie vor vermissen wir an dieser Stelle eine sichtbare Öffentlichkeitsarbeit, die ein "Pro-Fahrradstadt-Gefühl" vermittelt und entsprechende Maßnahmen bewirbt und erklärt.
Aktuell plant der "Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer" im Bereich Bellevue/Schöne Aussicht den nächsten Abschnitt der Alster Fahrradachsen. Um möglichst viele Meinungen, Anregungen, Erfahrungen und Ideen für die Planung einzuholen, findet laut ADFC Hamburg an den nachfolgenden Orten eine Passantenbefragung statt. Auf den dazugehörigen Webseiten (BWVI & LSBG) konnten wir diese Termine leider bisher nicht finden. Wer sich hier einbringen kann, sollte dort unbedingt vorbeischauen und "die Stadt" zu progressiven Radverkehrsmaßnahmen ermutigen!
Orte und Zeiten der Befragung
– Di, 20. September (12-17 Uhr): Schöne Aussicht/Schwanenwik
– Mi, 21. September (14-18 Uhr): Schöne Aussicht/Fährhausstraße
– Do, 22. September (10-15 Uhr): Bellevue/Sierichstraße
– Fr, 23. September (08-13 Uhr): Bellevue/Scheffelstraße
– Sa, 24. September (09-14 Uhr): Krugkoppel/Harvestehuder Weg
Eine Teilnahme per E-Mail ist ebenfalls möglich:
alsterfahrradachsen@lsbg.hamburg.de
Zum Thema Alsterachsen siehe auch:
hamburg.de/alster-fahrradachsen
[…] eingehen können und wollen. Beispielsweise die umfassende Umwidmung von normalen Straßen in Fahrradstraßen. Das kostet Geld und geht nur gegen den Widerstand der Autolobby und anderer Gruppen. Trotzdem […]