Auftakt: Verkehrsversuch "Ottensen macht Platz"

Am 1. September wurde das "Flanierquartier" im Rahmen des Projektes "Ottensen macht Platzt" eröffnet. Hierfür wurden im gleichnamigen Hamburger Stadtteil, zwei komplette Straßenzüge zur temporären Fußgängerzone umgewandelt. Die Durchfahrt ist Radfahrenden, Taxis und Anwohner:innen mit Sondergenehmigung in Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Der Lieferverkehr für Einzelhandel und Handwerk ist zwischen 23 und 11 Uhr gestattet und in den Seitenstraßen wurden "Pick-Up Points" eingerichtet. Im Rahmen des EU-Modellprojekts Cities4people (Altona ist Pilotregion) war ursprünglich nur eine vierwöchige Testphase angedacht, welche nun auf sechs Monate bis zum 28. Februar erweitert wurde.

Eine super Stimmung in Ottensen:
Die #Verkehrswende kann kommen.
Twitter, Benjamin Harders, 1. Sept 2019 21:31 Uhr

Im Vorfeld hatte es bereits Aufregung um das vielbeachtete Projekt gegebenen, was von den Altonaer Fraktionen von CDU und Grünen eingebracht wurde. Die Uneinigkeit der Akteure im Rathaus hatte fast zum Scheitern des Vorhabens geführt. In der entscheidenden, emotionalen Bezirksversammlung konnten sich die Parteien dann aber doch zu einer gemeinsamen Linie durchringen.

Pick-Up Point zum Be-Entladen in der Rothestraße

Neue Stadtmöbel in der Bahrenfelder Straße kurz vor der Eröffnung.

Um jetzt garnicht viele Worte zu verlieren – mir war klar, dass mir das Projekt gefallen würde (auch wenn ich es als zu vorsichtig und räumlich zu begrenzt empfinde). Dass es aber direkt am Tag der Eröffnung so gut sein würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

Los gehts: Ottensen macht Platz! Es ist keine Überraschung, dass öffentlicher Raum ohne motorisierten Verkehr toll ist, dass es aber sofort sooo anders/ kaum wiederzuerkennen ist, ist schon ein bisschen bewegend. Hach #carisover!
Twitter, @radpropaganda, September 1, 2019

Bei bester Stimmung wurde die Eröffnung des Projektes von einem Hamburger Regenschauer getauft und vorzeitig beendet – bleibt nur zu hoffen, dass sich dieses Bild einer lebenswerten, autofreien Straße auch bei den Anwohner:innen und den Kritikern positiv einbrennt, um im zweiten Schritt eine Verstetigung und Ausdehnung des Projektes zu erreichen!