Die Altstadtküste atmet auf.

Sperrung des Straßenzuges "Bei den Mühren", Hamburg Altstadt

Von Samstagmorgen bis Sonntagabend verwandelt sich die Altstadtküste zwischen Mattentwiete, Brandstwiete und Speicherstadt, in einen erlebbaren Stadtraum für alle. "Die Altstadtküste atmet – AUF" lenkt den Blickwinkel auf den öffentlichen Raum und schafft Möglichkeiten für Kultur, Spiel, Musik und Anwohner:innen-Flohmarkt am Samstag und viel Diskussion über die Zukunft unserer Stadt und wie wir miteinander leben wollen.

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„Die Altstadtküste atmet – AUF“ lautet das Motto der Initiative, die in einer vielfältigen Gemeinschaft von Aktiven und Institutionen aus der Hamburger Altstadt, konzipiert wurde. Anwohner:innen und Besucher:innen sowie die Bürgerschaft der ganzen Stadt sind eingeladen, die Straße als öffentlichen Raum und Bindeglied in diesem historischen Teil Hamburgs samt seiner Geschichte zu erleben, anstatt als Barriere aus Verkehr, Lärm und Hektik.

Die Altstadt des Katharinenquartiers schließen alltags Hauptverkehrsstraßen ein: im Norden trennt die Willy- Brandt-Straße das Katharinenviertel von der Innenstadt. Im Süden grenzt der größtenteils mehrspurige Straßenverlauf an der Hochwasserschutzanlage das historische Quartier von Speicherstadt und HafenCity ab. „Der öffentliche Raum ist hier normalerweise dem Verkehr vorbehalten“, sagt Kristina Bacht, Leiterin des AIT- Architektursalons, der seine Ausstellungsräume unmittelbar am Straßenverlauf hat. „Wir organisieren zahlreiche Ausstellungen sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen rund um die Baukultur, die zum Dialog über die Zukunft Stadt anregen und spüren immer wieder, wie der Verkehr uns isoliert und die Potentiale des öffentlichen Raums hier und an anderen Stellen für die Stadt und die Menschen nicht genutzt und erlebbar gemacht werden." Zusammen mit dem Architekten und Stadtplaner Michael Ziller will sie in den Tagen der Straßensperrung zur Diskussion anregen: „Wir beurteilen Räume und Gebäude hauptsächlich über unser gewohntes Sehen. Doch für das Wohlgefühl zwischen den Häusern sind alle Sinne einzubeziehen. Wieviel wohler fühlen wir uns, wenn Geräusche und Gerüche unsere Sinne positiv anregen? Welche Qualitäten der Raum zwischen Häusern ohne den gewohnten PKW Verkehr für die Sinne entfaltet lässt sich an diesem Wochenende erleben.“

Die Altstadt hat sich noch nicht vom Krieg und der autogerechten Nachkriegsstadt erholt. Ich engagiere mich seit 30 Jahren für eine lebendige und lebenswerte Altstadt/Cremoninsel und möchte zeigen, wie schön diese Straße durch eine Verkehrsberuhigung für alle sein kann. Mit Nachbarn und Nachbarinnen feiern wir unter dem Motto 'die Straße ist unser Wohnzimmer'.

Hartmut Gerbsch, Künstler, 57 und Initiator der Aktion


„Wir alle haben ein Ziel: dass die Stadt zusammenwächst, auf den Straßen, mit den Menschen hier im Herzen Hamburgs!" sagt Pastor Frank Engelbrecht von der Hauptkirche St. Katharinen, der zu den Mitinitiatoren der Initiative zählt. "Dafür gehen wir auf die Plätze! Wir zeigen, was möglich ist, wenn wir den Verkehrsraum mutig und gemeinschaftlich mal anders nutzen als zum Parken und Durchfahren.“


Durchgeführt und unterstützt wird die Aktion von Bewohner:innen der Altstadt/Cremon und folgenden Partner:innen: Hauptkirche St. Katharinen, Patriotische Gesellschaft, Klimawoche, AIT Architektursalon, ADFC Hamburg

Nachtrag vom 13.11. 2020:

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